Entspannung gehört als Gegenpol zur Anspannung zu jeder Yogaübung dazu. Es ist wichtig, den Wechsel aus Anspannung und Entspannung einzuhalten und nach jeder Anstrengung innezuhalten und die Wirkungen zu erspüren. Dies fördert die Achtsamkeit für die Vorgänge im eigenen Körper und Geist.

Regelmäßiges, systematisches Üben mit Geduld und Ausdauer hilft, auch in Stresssituationen leichter in einen entspannten Zustand zu gelangen.

In der Entspannung werden Stresshormone abgebaut, das Immunsystem gestärkt, Heilprozesse angestoßen, geistige Ruhe und Stärke wieder hergestellt.

Zu den klassischen Entspannungsmethoden gehören neben Yoga z.B. die Progressive Muskelentspannung nach Jakobson, Autogenes Training, Phantasiereise, Bodyscan und Autosuggestion.

Progressive Muskelentspannung (PME) nach Edmund Jacobson

Mit der Progressiven Muskelentspannung wird durch systematische und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht. Dabei wird die Konzentration auf den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung gerichtet und auf die Empfindungen, die mit diesen unterschiedlichen Zuständen einher gehen.

  • Stressabbau
  • Hilfe bei Bluthochdruck
  • Bei langfristigem Üben: Lösung innerer Spannungs- und Angstzustände
  • Lösung von Verspannungen und muskulären Schmerzzuständen

Die PME ist leicht zu lernen. Ihre positiven Wirkungen sind schon nach dem ersten Üben spürbar.

Autogenes Training

Das Autogene Training ist ein von Johannes Heinrich Schultz in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickeltes autosuggestives Entspannungsverfahren. Der Übende konzentriert sich auf kurze formelhafte Vorstellungen, die einige Zeit langsam wiederholt werden, wie zum Beispiel „Die Arme und Beine sind schwer.“ oder „Die Atmung geht ruhig und gleichmäßig.“ Durch die Suggestionsformeln werden die ansonsten automatisch ablaufenden Körperfunktionen (z. B. der Herzschlag) positiv beeinflusst. Das Autogene Training muss Schritt für Schritt gelernt und regelmäßig geübt werden. Nach längerer Zeit des regelmäßigen Trainings sind die positiven Wirkungen „auf Knopfdruck“ verfügbar:

  • Stressabbau
  • Überwindung von Schlafstörungen und Ängsten
  • Beruhigung von Herzschlag, Blutdruck, Atmung in Stresssituationen

Die körperlichen Wirkungen des Autogenen Trainings sind wissenschaftlich untersucht und nachgewiesen.

Aber auch innere Einstellungen können mit Hilfe des autogenen Trainings positiv verändert werden. Die Grenzen zwischen Autogenem Training und Meditation sind fließend. Hier einige Anwendungsfelder:

  • Leistungssteigerung
  • Überwindung von psychosomatischen Erkrankungen
  • Schmerzbekämpfung
  • Stärkung der Konzentrationsfähigkeit

Phantasiereise

Phantasiereisen führen uns in unsere innere Welt, bringen uns in Kontakt mit unseren Vorstellungen und Phantasien. Kinder und auch Erwachsene unternehmen oft spontan und unbewusst Phantasiereisen in ihren Tagträumen. Dieses kurze Versinken in Gedanken hat eine sehr wichtige Funktion für unsere Psyche. In diesen Momenten bekommt das Unbewusste Raum und Gelegenheit zu wirken.

Durch die inneren Bilder unserer Phantasie verschaffen wir uns ein angenehmes Gefühl von Entspannung, Pause, Urlaub. Alle Sinne werden angesprochen. Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert. Gleichzeitig sortieren sich die Gedanken, Konflikte oder Probleme können sich ohne weiteres auflösen.