Brrrr… ist das kalt! So plötzlich… Noch vor ein paar Tagen (gefühlt) haben wir in der Sonne gesessen und geschwitzt – und jetzt bibbern wir um die Wette. Und die ersten Erkältungen kommen um die Ecke.

Ja, liebe Freundinnen und Freunde von Leben und Yoga – der Herbst ist da, und der Winter wird auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Das ist das LEBEN. Und was hat Yoga damit zu tun?

Wenn die Tage kürzer werden, schalten wir um auf Sparflamme. Winterbetrieb. Selbst die Aktiven unter uns kommen zur Ruhe und immer öfter mal auf’s Sofa. Das hat ja auch seine guten Seiten. Während wir im Sommer – vor allem, wenn das Wetter so stabil schön ist wie in den letzten Sommerwochen – kaum Luft holen vor lauter Aktivität, können wir jetzt die stilleren grauen Tage nutzen, um die Batterien aufzuladen und die Dinge zu machen, die sonst so auf der Strecke bleiben. Lesen. Mit der Katze (und/oder der/dem Liebsten) kuscheln. Kochen. Mit Freunden bei Kerzenlicht und Rotwein sitzen und Geschichten aus dem Sommer austauschen. Ablage machen. Fotos sortieren (jetzt wird mein Liebster wieder aufmerken, wenn er das liest ;-))

Aber wir können ja leider nicht in den Winterschlaf fallen, so verlockend diese Idee gerade heute wieder mal ist. Auch wenn die Uhren im Herbst und Winter vielleicht ein bisschen langsamer gehen und die Tage kürzer sind, wir müssen uns wohl oder übel doch jeden Tag aufraffen und uns zu so prosaischen Dingen wie „Arbeit“, „Einkaufen“, „Haushalt machen“… motivieren.

Manchen fällt es auch in der kalten, dunklen Jahreszeit leicht, sich aufzuraffen, anderen eher nicht.

Hier bietet eine klassische Yoga-Übung Hilfe:

Der Sonnengruß. Surya Namaskar.sonnengruss

Diese Übung ist eine Kombination aus Asanas (Asana ist das Sanskrit-Wort für Yoga-Stellung) und Atmung. Sie gilt daher nicht als klassische Asana sondern als Übungsreihe an sich.

Bei den 12 aufeinander folgenden Stellungen werden sämtliche Körperregionen angesprochen. Die Wirbelsäule wird abwechselnd vor- und zurückgebeugt, dabei wird tief geatmet.

Hunderte von Muskeln werden trainiert. Organe und Drüsen werden aktiviert. Dadurch werden die Abwehrkräfte gestärkt. Der Körper wird geschmeidger, und gleichzeitig wird die Atmung vertieft. Das Herz- Kreislaufsystem wird angeregt.

Der Sonnengruß hebt das Energieniveau an und lädt unseren Energiespeicher – das Sonnengeflecht – auf. Ebenso wird das Nervensystem durch die abwechselnden Dehnungen und Biegungen der Wirbelsäule gestärkt. Die Haut wird erfrischt und durchblutet. Dem Sonnengruß wird deshalb sogar eine verjüngende Wirkung nachgesagt!

Also ein perfektes Allround-Training! Nicht nur für den Körper. Denn auch Geist und Seele profitieren von dieser Übungsreihe: Durch die wechselnden Vor- und Rückbeugen wird viel Blut durch den ganzen Körper gepumpt, so dass auch das Gehirn gut durchblutet und mit Sauerstoff versorgt wird. Anschließend kann es deutlich besser und konzentrierter arbeiten.

Diese Übungsreihe heißt nicht umsonst „Gruß (oder Gebet) an die Sonne“. Die Sonne symbolisiert als das Licht des Lebens die universelle Lebens- und Heilkraft, die Triebfeder unseres Daseins. Gerade wenn die Tage kürzer werden, fehlt uns diese Kraft. Kein Wunder, dass wir uns müde, antriebslos und oft auch deprimiert fühlen. Probiere es selbst einmal aus: Schon bei der bewussten, aufrechten Grundstellung (Tadasana – die Berghaltung) spürst Du, wie Du Dich innerlich aufrichtest und wie die Trägheit aus Deinem Körper weicht. Dann atmest Du tief ein und streckst Deine Hände nach oben. Dein ganzer Körper wächst in die Höhe. Mit der Ausatmung beugst Du Dich vor und nach unten und berührst mit den Fingern den Boden. Und so weiter. So symbolisiert die Sonnengrußreihe auch den stetigen Wechsel zwischen „Himmel“ oder „Sonne“ und „Erde“, zwischen Hoch und Tief, Kälte und Wärme, Helligkeit und Dunkelheit, den wir Tag für Tag meistern. Auch wenn es – gerade morgens, wenn die Gelenke noch ein bisschen steif sind – zu Beginn überall zu knacken und ziehen scheint, nach ein paar Runden fühlst Du Dich fit, elastisch und voller Energie für den Tag.

Mit dieser einfachen Übungsreihe bringen wir Tag für Tag unsere innere Sonne zum Strahlen und schlagen dem Herbst-Blues ein Schnippchen. Gerade wenn die Sonne „draußen“ partout nicht scheinen will.

 

Ich wünsche Dir einen schönen, strahlenden Herbst voller Energie!

baerbel

P.S.: Du möchtest den Sonnengruß gerne näher kennen lernen und von seinen vielfältigen positiven Wirkungen auf Körper, Geist und Seele profitieren?

Dann melde dich an – zu einem Kurs in der Minigruppe oder zu Einzelstunden bei mir in der Frühlingsstraße 🙂